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rund um Ihre Venen

Arterie: Gefäß, das das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in den gesamten Körper transportiert

Besenreiser: fein verzweigte, oberflächliche Venenerweiterungen am Bein

Drainage: Rückführung des sauerstoffarmen Blutes über das Herz zur Lunge; Abtransport von Gewebewasser, Hauptfunktion des venösen Gefäßsystems

Kompression: durch den Druck der Kompression werden krankhaft erweiterte Venen wieder zusammengepresst, die Venenklappen schließen durch den Druck besser, der Blutrücktransport wird beschleunigt, Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme) werden verringert

Kompressionsstrumpf: medizinischer, längs- und querelastischer Strumpf in verschiedenen Kompressionsklassen

Ödem: Flüssigkeitsansammlung im Gewebe

Phlebitis: Venenentzündung

Phlebologie: Lehre der Venenerkrankungen

Sklerosierung: Verödung (Verklebung) oberflächlicher Krampfadern durch Injektion eines bestimmten Medikaments

Stripping: operative Entfernung von Krampfadern aus den Beinen

Thrombose: Blutgerinnsel in den tiefen Venen

Ulcus cruris: Unterschenkelgeschwür, offenes Bein

Varikose: Krampfadernbildung

Varizen: Krampfadern, knotenförmige Ausweitungen und Schlängelungen von oberflächlichen Venen

Vene: Blutgefäß, das das Blut zum Herz transportiert

Venenklappen: in den Venen gelegene Klappen, die als Einwegventile funktionieren und sich dabei nur dem zum Herzen fließenden Blutstrom öffnen. Ein Zurückfließen des Blutes wird dadurch verhindert.

Veröden: Verklebung von oberflächlichen Venen durch Injektion eines bestimmten Medikamentes (auch Sklerosierung genannt)

Autor: Dr. med. Jörg Zajitschek

Äußere Sulzbacher Str. 124
90491 Nürnberg

Tel: 0911/95666500

www.haut-venen-nuernberg.de

Autor: Herr Dr. med. Michael Knop 

www.havelklinik.de

In Deutschland leiden über 1 Million Menschen an einem Ulcus cruris.

Ein Ulcus cruris entsteht in über 80 % der Fälle durch Störungen im venösen Blutkreislauf.

In ca. 5-10 % der Fälle sind diese Wunden durch eine Verengung der Beinarterien bedingt.

Die restlichen Fälle sind durch Nervenschäden oder eine gemischte Ursache hervorgerufen.

Krankheitsbild

Hierbei handelt es sich um schlecht heilende und meistens chronische Wunde an den Unterschenkeln oder Füßen.

Umgangssprachlich wird diese als „offenes Bein“ bezeichnet.

Vor der Therapie des Ulcus cruris muss zunächst eine ausführliche Diagnostik und Ursachenforschung durchgeführt werden.

Eventuell ist hierbei auch eine Probeentnahme aus der offenen Wunde erforderlich, um einen Hauttumor als Ursache ausschließen zu können.

Im Bereich der Venenerkrankungen entsteht ein Ulcus cruris in der Regel durch Krampfadern (Varizen) oder im Rahmen eines postthrombotischen Syndroms.

Die krankhafte Erweiterung der Venen bewirkt, dass die Venenklappen nicht mehr schließen.

Dadurch kann das Blut zurückfließen und sich in den Venen stauen.

Dieser Stau führt zu einem Ödem (Wasseransammlung im Gewebe) und nach einem längeren Zeitraum zu einer Verhärtung des Bindegewebes (Sklerose).

Ergebnis ist eine Minderversorgung des Gewebes mit Blut und Nährstoffen, vor allen Dingen im Bereich der Knöchelinnenseite.

Dies kann später zu einem Ulcus cruris führen.

Therapie

Für die Wahl der geeigneten Therapie ist es wichtig, den Auslöser eines Ulcus cruris zu kennen.

Die Ursachen von Ulcera können in der Regel durch Erfragen der Krankengeschichte, eingehende Inspektion der betroffenen Hautstelle und moderne Untersuchungen

(z.B. mittels Dopplersonographie, Duplexsonographie, Phlebodynamometrie) aufgedeckt werden.

Meist ist eine kombinierte Therapie aus Operation und konservativer Behandlung notwendig.

Dies muss im Einzelfall vom Venenspezialisten entschieden werden. Bei einer Venenerkrankung als Ursache ist eine Kompressionstherapie wichtiger Bestandteil der Behandlung.

Neben der klassischen Therapie mit feuchter Wundbehandlung besteht die Möglichkeit, chronische Unterschenkelgeschwüre plastisch zu decken.

Hierzu versuchen wir, etwa durch Vakuumversiegelung des offenen Beines einen möglichst optimalen Wundgrund herbeizuführen.

Im Anschluss wird eine Spalthauttransplantation vom Oberschenkel auf die chronische Wunde vorgenommen und diese dauerhaft verschlossen.

Die Erfolgsquoten dieses Vorgehens sind gut.

Der Heilungsverlauf ist schnell und die Patientenzufriedenheit hoch.

Adresse:

Zentrum für Venen – und Dermatochirurgie

Gatower Str. 191,

13595 Berlin, Berlin

Kontakt:

Tel. 0303/6206370

Fax: 0303/6206100

Email venenzentrum@havelklinik.de

Mit dem Ziel, die Dokumentation der vielfältigen Manifestationen von chronischen Venenerkrankungen zu vereinheitlichen, wurde ein umfassendes Klassifikationssystem (CEAP) entwickelt. Die CEAP-Klassifikation wurde von einem internationalen Ad-hoc-Ausschuss des American Venous Forum (AVF) im Jahr 1994 erarbeitet und publiziert.

Seither ist sie weltweit der anerkannte Standard für die Klassifizierung von chronischen Venenleiden und ermöglicht den Vergleich von venösen Diagnosen und von Patientengruppen.

Die Grundlagen der CEAP beruhen auf einer Beschreibung der klinischen Veränderungen (C), der Ätiologie (E), der pathologischen anatomischen Venenveränderungen (A) und der zugrunde liegenden Pathophysiologie (P).

1) Klinische Einteilung

C0: keine sichtbaren oder tastbaren Zeichen einer Venenerkrankung
C1: Besenreiser oder retikuläre Varizen
C2: Krampfadern (Varizen)
C3: Ödem
C4a: Pigmentierung oder Ekzem
C4b: Lipodermatosklerose oder Atrophie blanche
C5: abgeheiltes venöses Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris)
C6: aktives venöses Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris)

Die klinischen Stadien können mit subjektiven Symptomen (S) einhergehen oder asymptomatisch sein (A).

Zu den Symptomen gehören:  Schmerzen, Spannungsgefühl, Schweregefühl, Schwellungsgefühl, Juckreiz, Muskelkrämpfe und andere Beschwerden, die auf venöse Dysfunktion zurückzuführen sind.

Ätiologie Klassifizierung

Ec: angeboren
Ep: primär
Es: sekundär
En: keine venöse Ursache nachweisbar

Anatomische Klassifikation

As: oberflächliche Venen
Ap: Perforansvenen
Ad: tiefe Venen
An: keine venösen Veränderungen nachweisbar

Pathophysiologie

Pr: Reflux
Po: Obstruktion
Pr,o: Reflux und Obstruktion
Pn: keine venöse Pathophysiologie nachweisbar

Entwickelt als eine Klassifikation, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln sollte, erfolgte 2004 die erste Überarbeitung durch eine internationale Arbeitsgruppe unter der Schirmherrschaft des AVF.

2) Das überarbeitete Dokument behält die grundlegenden CEAP-Kategorien bei, verbessert aber die zugrunde liegenden Details. Um den breiteren Einsatz in der täglichen Praxis zu fördern, wurde darüber hinaus, eine verkürzte Version, oder “Basis-CEAP” als Alternative zum umfassenden CEAP erstellt.

3) Prof. Jean-François Uhl und SIGVARIS haben das “CEAP Spiel” entwickelt, um Ärzte beim optimalen Einsatz des CEAP Systems zu unterstützen. Verfügbar in Englisch und Französisch. Bitte nutzen Sie das Kontaktformular, um ein kostenloses Exemplar der CD zu erhalten.

(1) Porter JM, Moneta GL. Reporting standards in venous disease: an update. International Consensus Committee on Chronic Venous Disease. J Vasc Surg 1995;21:635-45
(2) Eklof B, Rutherford RB, Bergan JJ, Carpentier PH, Glovicski P, Kistner RL, et al. Revision of the CEAP classification for chronic venous disorders: consensus statement. J Vasc Sur 2004;40:1248-52
(3) Meissner et al. Primary chronic venous disorders. J Vasc Surg 2007;46:54S-67S

 

Autor: Sigvaris GmbH, Memmingen

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Adresse:

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